Visuelle Zeichen sind sichtbare Formen, denen der Mensch einen Sinninhalt gegeben hat. Oft sind diese Inhalte je nach Kontext sehr verschieden. Nehmen wir als Beispiel das liegende Kreuz.
Zwei gleich lange, schmale Rechtecke (oder Linien) kreuzen sich diagonal. Das Zeichen verfügt über acht Symmetrie-Achsen. Oben und unten, links und rechts sind spiegelgleich.
Das Zeichen wird im Alltag als Markierung benutzt („Kreuzchen machen“), im Webdesign als Zeichen für das „Schließen“ eines digitalen Fensters. Im Straßenverkehr bedeutet das Kreuz in Verbindung mit einem liegenden, rot konturierten Dreieck „Kreuzung mit Vorfahrt rechts“ und erzeugt höchste Aufmerksamkeit. Weiß mit roten Enden weist es als „Andreaskreuz“ auf einen unbeschrankten Bahnübergang hin. Rot und rund auf blauem Grund bezeichnet die Form „Absolutes Halteverbot“.
Entsprechende Bezeichnungen oder bekannte Namen sind das ebengenannte Andreaskreuz oder, in anderem Zusammenhang, die Rune Gebo.
Einige Bedeutungen von Zeichen sind uns „modernen Menschen“ zunächst nicht bewusst, sie entspringen dem persönlichen oder kollektiven Unbewussten. Die Psychologie nennt sie Symbole.
Inwiefern stellt das Zeichen eine Abstraktion dar oder – andersherum – aus welchem konkreten Bild könnte sich seine Sinnhaftigkeit herleiten?
Zwei Wege, die sich kreuzen – zwei miteinander verbundene Balken – vier Pfeile, die sich in der Mitte treffen – eine Achterbahn von oben betrachtet?
Intuitiv empfinde ich es als Zeichen für Konzentration in Dynamik (Balance), Energieausgleich, Gerechtigkeit und Freiheit. Es hilft mir, konkrete Entschlüsse zu fassen und diese umzusetzen, gleichzeitig aber auch manches loszulassen, weil ich mein Ziel am Horizont sehe.