Wo was finden und warum?

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Wie mir scheint, sind Suchmaschinen eine Art „erweitertes Gehirn“. Vieles, was ich vor 50 Jahren glaubte mir merken zu sollen, suche ich heute „schnell mal“ bei „Google“. Die Folge davon ist: mein Gedächtnis speichert mehr und mehr „Suchbegriffe“ ab – anstatt Informationen und Zusammenhänge.

Ob das wohl vielen Menschen so geht? Ob das wohl eine sinnvolle Entwicklung ist? Ob ich mit Hilfe der gängigen Suchmaschinen wohl wirklich alle relevanten Inhalte aufgelistet bekomme, die „das Netz“ mir zu bieten hat? Wer weiß. Zumindest die Quantität der mir zugänglichen Informationen hat sich durch die Gewohnheit alltäglicher „Suchanfragen“ vervielfacht.

Wie eine Suchmaschine grundsätzlich funktioniert, zeigt uns folgendes Erklärvideo:

Quelle: https://youtu.be/KBKwtCAoiG4 (Werbung bitte überspringen)

(Natürlich können Interessierte noch wesentlich detailliertere Informationen zum Thema finden, wenn sie entsprechend engagiert suchen. ;o))

Ab und zu verwende ich auch andere Suchmaschinen: metager zum Beispiel, oder ecosia. Dafür gibt es gute Gründe. Die Verwendung verschiedener Suchmaschinen ermöglicht mir, eine größere Vielfalt an Ergebnissen (Informationen) zu finden. Wenn ich zudem meine Privatsphäre schützen möchte, nutze ich eine Suchmaschine, die meine Daten nicht für eigene Zwecke verwendet oder sie gar weiterverkauft. Jede Suchmaschine agiert nämlich mit einem speziell entwickelten Algorithmus. Indem wir verschiedene Suchmaschinen nutzen, können wir Ergebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven erhalten. Dies trägt zu einer Verbreiterung unseres eigenen Horizonts bei und hilft, die Diversität unserer Ergebnisse zu erweitern.

In den knapp 30 Jahren, seit ich Suchmaschinen nutze, hat sich meine Art der Suche neuer Informationen sehr verändert. Anstatt zur Stadtbibliothek, Landes- oder Unibibliothek zu gehen, schalte ich erstmal meinen Rechner ein und öffne im Browser eine Suchmaschine. Zu Beginn waren die zahlreichen Internet-Foren, später „youtu.be“ eine wichtige Bildungs- und Informationsquelle für mich.

Was mich allerdings bald ziemlich verstörte war: Immer wieder verschwanden hoch interessante Seiten, ja ganze Foren, von einem Tag auf den anderen. Unvorstellbar war mir bis vor kurzem, sogar kritische Dokumentarfilme von einem Tag auf den anderen nicht mehr zu finden. Ganze Internet-Portale werden nun ohne Ankündigung gelöscht oder „offline“ geschaltet – sei es vom Betreiber selbst oder von den großen digitalen Konzernen. Das geschieht mit meinen Büchern nicht! Sie stehen auch morgen noch im Regal. Macht es also eventuell Sinn, digitale Informationen auszudrucken, oder auf welche Art auch immer dauerhaft zu sichern?

Die Marktmacht von „Google“ ist unbestritten, wenn wir uns die TOP 10 der beliebtesten Suchmaschinen anschauen: Google (78%), Bing (9,86%), Yandex (4,80%) Baidu (3,46%), Yahoo (21,19%), DuckDuckGo (0,60%), Naver (0,22%), Ecosia (0,11%), AOL (0,05%), Daum (0,03%).
Inwiefern macht es Sinn, die Monopolstellung von Google zu unterstützen?

Vielleicht interessieren Dich diese Suchmaschinen:
refseek (Suchmaschine für akademische Ressourchen), worldcat (Suche nach den Inhalten von 20.000 Weltbibliotheken), https://link.springer.com/ (Zugang zu mehr als 10 Millionen wissenschaftlichen Dokumenten: Bücher, Artikel, Forschungsergebnisse), http://www.bioline.org.br/ (Bibliothek wissenschaftlicher Fachzeitschriften zu Biowissenschaften, veröffentlicht in Entwicklungsländern), repec (4 Millionen Publikationen aus 102 Ländern zu Ökonomie und verwandten Wissenschaften), science.gov (US-amerikanische Suchmaschine für mehr als 200 Millionen Artikel), pdfdrive.com (mehr als 225 Millionen Bücher im pdf-Format), base-search.net (mehr als 100 Millionen wissenschaftliche Dokumente, davon etwa 70% kostenlos).

Was mich bei der Wissensgewinnung derzeit persönlich nervt (und ich habe mir vorgenommen, es zu ändern!) sind meine geringen Englischkenntnisse. So wie der Einsatz eines neuen Suchbegriffs uns im Netz neue Welten eröffnet, eröffnen uns Suchbegriffe in anderen Sprachen noch einmal ganz andere Welten. Menschen, die russisch, arabisch oder gar chinesisch lesen und sprechen können, erweitern ihren Horizont noch dazu um ein Vielfaches. Glückwunsch an alle, die dazu in der Lage sind!

[Inspirationsquelle für diesen Text: Holistische Gesundheit, Heilung und Aufklärung auf Telegram]