„Haben wir ein Recht auf analoges Leben?“ Meine Freundin zückt stolz ihre Deutschland-Ticket-Karte und erzählt dazu eine rührende Geschichte über die Odyssee, die sie heldenhaft in den letzten Tagen durchlebte, um diese Chipkarte zu erhalten. Sie möchte bewusst ohne Smartphone leben, ist allerdings auf die Bahn als Fortbewegungsmittel angewiesen, da sie seit einem Schlaganfall nicht mehr selbst Auto fahren kann.

„Was lassen wir uns noch alles gefallen?“ wäre viel eher meine Frage. Das analoge Leben scheint von Tag zu Tag unbequemer zu werden. Sehr selten gelingt es im Kontakt zu Konzernen oder Behörden, am Telefon echte Menschen ans Ohr zu bekommen. Zeit und sehr viel Geduld sind gefragt. Mittlerweile nehme ich diese Telefonate als Trainingsangebot für Gelassenheit in Anspruch. Ich bereite mich durch regelmäßiges Meditieren ganz intensiv darauf vor.
Hier schreibe ich nur noch selten, da mittlerweile ein analoges Medium meine kreative Freude sehr in Anspruch nimmt. Ich entwickle und gebe (als kleine, regionale Rarität) das Magazin „Lebenswerte Ostalb“ heraus. Es erscheint vierteljährlich in einer Auflage von derzeit 100 Stück, gedruckt im Familienbetrieb Druckerei Granelli in Aalen.
Mein Blog annegretbarth.org wird hoffentlich in Zukunft aktueller von mir bespielt. Eine gute Zeit!